HX (Hurtigruten Expeditions): Seltene Unterwasser-Drohnenaufnahmen aus der Antarktis

25. April 2024  Corinne Bleul 
Impressionen

HX (Hurtigruten Expeditions) engagiert sich als weltweit führender Anbieter für Expeditions-Seereisen kontinuierlich für die Förderung wissenschaftlicher Forschung. Seit Anfang dieses Jahres arbeitet HX in Zusammenarbeit mit dem argentinischen Meeresbiologen Dr. Manuel Novillo daran, die Geheimnisse des antarktischen Ozeanbodens zu entschlüsseln und lebenswichtige Laichgründe für historisch überfischte Fischarten zu identifizieren. Unter dem Projekt "Exploring the Unseen" gewähren seltene Unterwasser-Drohnenaufnahmen einen einzigartigen Einblick in die Welt des Südpolarmeeres und enthüllen lebendige sowie verborgene Ökosysteme in den Gewässern der Antarktis.

Gemeinsam mit dem erfahrenen Expeditionsteam des Hybrid-Expeditionsschiffs Roald Amundsen leitete Dr. Novillo im Januar und Februar 2024 dieses faszinierende Projekt, das einen neuen Ansatz für die Einführung eines Überwachungssystems der antarktischen Fischlaichgebiete darstellt. Das Ziel der Initiative ist es, mehr über den antarktischen Meeresboden zu erfahren und lebenswichtige Laichplätze für historisch überfischte Fischarten zu finden. Abseits von Schnee, Eisbergen, Walen und Pinguinen, die man normalerweise mit dieser einzigartigen Region in Verbindung bringt, richtet das Projekt den Fokus auf die lebendigen und verborgenen Ökosysteme in den Gewässern der Antarktis. Im Zuge der Untersuchungen wurden Aufnahmen von selten zu sehenden antarktischen Landschaften gemacht und die außergewöhnliche Tierwelt unter der südpolaren Meeresoberfläche erforscht.

Zu den Highlights der ersten Phase des Projekts gehören:

  • Eine hochmoderne Unterwasserdrohne wurde in der Marguerite Bay südlich des antarktischen Polarkreises eingesetzt, um beispiellose Einblicke in die unerforschten Gewässer rund um die Stonington-Insel in der Antarktis zu bieten und Meereslebewesen aufzunehmen, die Menschen nur selten zu Gesicht bekommen. Zu diesen Lebewesen gehören verschiedene Arten von farbenfrohen, schwammfressenden Seesternen, flaschenbürstenartige Seestifte, eine Art Weichkoralle, verschiedene röhrenförmige, hornige und warzige Schwämme, große, langsam wachsende antarktische Jakobsmuscheln, rostorangefarbene, lederartige Seescheiden und Eisfische.
  • Im Orne Harbour wurde ein neuer Unternehmensrekord im Drohnen-Tieftauchen aufgestellt, indem die Drohne eine eindrucksvolle Tiefe von 115 Metern erreichte.
  • Beeindruckende Aufnahmen eines mit porzellanartigen Schlangensternen bedeckten Meeresbodens vor Deception Island erinnern an außerirdische Wesen, ebenso wie die seltsam gefiederten Seelilien, die mit Seesternen verwandt sind, vor Horseshoe Island. Diese merkwürdigen Lebewesen waren in der Jurazeit viel häufiger anzutreffen; daher findet man sie heute eher als Fossilien in Kalksteinaufschlüssen an Land.
  • An sechs Stellen wurden im Rahmen der 16 Drohneneinsätze an 11 Standorten in Tiefen von 10 bis 115 Metern besondere Fischarten sowie nestbewachende Fische beobachtet, was zu einer gelungenen ersten Phase des wissenschaftlichen Projekts beigetragen hat.


Ein wichtiger Meilenstein war der erfolgreiche Start des Forschungsprojekts „Exploring the Unseen“, der es den Gästen ermöglichte, aktiv an wissenschaftlichen Forschungsarbeiten mit einer Unterwasser-Drohne teilzunehmen und ein tieferes Verständnis für das empfindliche Ökosystem des Südpolarmeeres zu entwickeln.

„Diese Initiative geht über Wissenschaftskommunikation hinaus – vielmehr geht es darum, wirklich etwas zu bewegen“, sagt Dr. Verena Meraldi, leitende Wissenschaftlerin bei HX, und zeigt sich begeistert vom Potential des Projekts. „Ich freue mich sehr, dass unsere Unterwasserdrohnen ihr volles Potenzial ausschöpfen und somit einen Beitrag zu einem vielversprechenden Entwicklungsprojekt leisten.“

Dr. Manuel Novillo bedankte sich für die Unterstützung und das Engagement rund um das Projekt und betont dessen Bedeutung für künftige Forschungsvorhaben. „Dies ist erst der Anfang“, sagte Dr. Novillo. „Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die Geheimnisse der antarktischen Tiefen zu erforschen, und ich bin gespannt, wohin uns die Reise im nächsten Jahr führt, wenn wir in die Antarktis zurückkehren. Hoffentlich werden wir neue Fischlaichgebiete entdecken und uns weiterhin intensiv für den Schutz dieser wichtigen Regionen einsetzen können.“

Trotz der Herausforderungen, die sich aus den rauen Umweltbedingungen und den technischen Beschränkungen ergeben, hat das Projekt „Exploring the Unseen“ in der ersten Phase bereits bemerkenswerte Erfolge erzielt. Eine ideale Umgebung für diese zukunftsweisende Forschungsarbeit bietet das hochmoderne Science Center an Bord der Roald Amundsen, was sowohl bei den Gästen als auch bei der Besatzung großes Interesse weckt.

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