MSC Cruises senkt flottenweite Emissionen

05. August 2024  Franziska Unger 
Impressionen
Die Reederei MSC Cruises kann aufgrund eines neuen Tools zur Optimierung von Reiserouten die Emissionen der gesamten Flotte um bis zu 15 % senken!

Mit der Implementierung von OptiCruise, einem innovativen System zur Routenoptimierung, wird MSC Cruises in der Lage sein, die Emissionen seiner Schiffsflotte bis 2026 um bis zu 15 Prozent zu senken.

Gemeinsam mit OPTIMeasy, einem Forschungsunternehmen und Tochter der Universität Genua, hat die Schweizer Reederei ein neues mathematisches Modell entwickelt, das verschiedene Aspekte der Routenplanung analysiert. Das Ziel besteht darin, für jede Route von MSC Cruises das bestmögliche Effizienzniveau zu erzielen und gleichzeitig das Reiseerlebnis für die Gäste weiter zu verbessern.

Traditionell liegt der Schwerpunkt der Routenplanung in der weltweiten Kreuzfahrtindustrie auf der Attraktivität der Reiseziele.

Zusätzliche Faktoren, die die Effizienz einer Reiseroute beeinflussen, werden von OptiCruise berücksichtigt, wodurch dieser Betrachtungsbereich erheblich erweitert wird.

Zu den Faktoren gehören unter anderem die Reihenfolge der Hafenanläufe, die Abfahrts- und Ankunftszeiten in den Häfen, die Geschwindigkeit des Schiffs, die Attraktivität der Reiseziele für Touristen, das Angebot an Landausflügen sowie Betriebskosten wie Treibstoff, Hafengebühren und Ausgaben für Lebensmittel.

Mit diesen Informationen berechnen die Algorithmen des Systems optimierte Routen, die nicht nur für die Gäste ansprechend bleiben, sondern auch die Energieeffizienz in den Vordergrund stellen. Bereits zwei Jahre im Voraus erfolgt meistens die Planung der Kreuzfahrtrouten. Somit werden sich im Jahr 2026 die Vorteile des Einsatzes von OptiCruise zeigen. Im Jahr 2026 wird die Flotte von MSC Cruises 24 Schiffe beinhalten.

Über einen Zeitraum von zwölf Monaten testete die MSC Bellissima als Prototyp die Technologie, indem das Schiff 17 verschiedene Häfen im Mittelmeer anlief.

MSC Cruises verfolgt die Strategie, bis 2050 Netto-Null-Emissionen für den Schiffsbetrieb zu erreichen, indem sie sich auf drei zentrale Bereiche konzentriert: die Technologie von Schiffen und Motoren, die Betriebseffizienz und den Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe. Der Energieverbrauch kann durch digitale Lösungen erheblich gesenkt werden, somit zahlt auch der Einsatz von OptiCruise auf die Betriebseffizienz ein.

Michele Francioni, Chief Energy Transition Officer bei MSC Cruises, dazu: „Wir haben diese neue Technologie entwickelt, um den Entscheidungsprozess bei der Routenplanung zu optimieren und so die Emissionen unserer Flotte ab 2026 weiter zu senken. Das Team von OPTIMeasy hat errechnet, dass durch den Einsatz von OptiCruise die Emissionen durch die durchschnittlichen Treibstoffeinsparungen um etwa zehn bis 15 Prozent reduziert werden können. Das ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg bis zum Jahr 2050 Netto-Null-Treibhausgasemissionen bei unserem Schiffsbetriebs zu erreichen.“

OptiCruise entstand im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten Projekts CHEK, das darauf abzielt, verschiedene Ansätze für eine kohlenstoffarme Schifffahrt zu erforschen und zu testen, einschließlich Energietechnologien und innovativer Schiffskonstruktionen.

Das mathematische Modell, das im Rahmen des CHEK-Projekts entwickelt wurde, erhielt Anerkennung, weil es möglicherweise einen entscheidenden Beitrag zur erheblichen Reduzierung der Emissionen leisten kann - nicht nur für MSC Cruises, sondern für die gesamte Kreuzfahrtbranche.

Das CHEK-Projekt, das im Rahmen des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon läuft, steht unter der Leitung der Universität Vaasa in Finnland. Zum Konsortium gehören neben MSC Cruises auch die World Maritime University, Wärtsilä, Cargill und Lloyds Register.

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