Zu Besuch im märchenhaften Québec

05. Oktober 2018  Chiara Lippke 
Impressionen

„Liebe Gäste, herzlich willkommen in Québec“, begrüßt uns der Kapitän Tommy Möller in seiner morgendlichen Lautsprecheransage. Schon beim Frühstück im Calypso Restaurant blicken wir auf den St.-Lorenz-Strom, der in der Morgensonne glitzert. Wir können es kaum erwarten von Bord zu gehen und Québec, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz zu erkunden.

Bereits auf dem Weg vom Schiff bekommen wir einen imposanten ersten Eindruck von Québec und unsere Blicke werden von dem auf dem Hügel, hoch über der Stadt thronenden Schlosshotel, dem Château Frontenac, angezogen. Direkt vor dem Liegeplatz der AIDAvita spritzen die Fontänen eines Wasserspiels in die Höhe und auf einer rot-blau gestreiften Säule dreht sich ein überdimensionales Auge mit einem Matrosenhut im Kreis (ein etwas gewöhnungsbedürftiger Anblick).

Vieux-Québec

Wir laufen auf Geratewohl in die Stadt hinein und finden uns direkt in einer wunderschönen Altstadt wieder. Kopfsteinpflaster und Häuser aus grauem Stein mit bunten Blumen und Fensterläden heißen uns willkommen. Die gepflasterte Straße führt uns zum Place Royal, in dessen Mitte eine Büste von König Louis dem XIV. steht. Neben der Kirche Notre-Dame-des-Victoires säumen einladenden Cafés den Platz. Dort genehmigen wir uns einen Cappuccino und bestaunen die Macarons, die in den schönsten Pastellfarben zusammen mit anderen süßen Leckereien die Auslage zieren. Überall wird man auf Französisch gegrüßt, was noch mehr dazu beiträgt, dass wir uns wie in einem Städtchen in der Bretagne fühlen. Seit 1985 ist die charmante Altstadt Vieux-Québec, die aus der Unter- und der Oberstadt besteht, UNESCO Weltkulturerbe.

Vieux-Québec ist die wunderschöne Altstadt von Québec. Macarons und andere süße Leckereien in der Altstadt von Québec.

Hinauf zum Château Frontenac

Um zum Château Frontenac zu gelangen folgt man entweder der Straße und den Treppen den Berg hinauf oder fährt von der Unterstadt mit der Funiculaire, einer Zahnradbahn. Beide Wege enden an der Terrasse Dufferin, einer breiten, hölzernen Promenade, die unterhalb des Schlosses entlangführt. Auf den in regelmäßigen Abständen aufgereihten Pavillons wehen stolz die kanadische sowie die blau-weiße Provinzflagge „Fleurdelisé“ und es bietet sich ein traumhafter Blick auf die Unterstadt, den Hafen und den St.-Lorenz-Strom.
Direkt auf dem Platz vor dem Schloss steht auf einer Säule die Statue des Stadtgründers Samuel de Champlain und blickt auf den ehemaligen Exerzierplatz, den Place d’Armes und das Monument de la Foi. In der gegenüberliegenden Touristeninformation rüsten uns die freundlichen Mitarbeiter mit einem Stadtplan und vielen guten Tipps aus, die sie auch gleich alle auf der Karte einzeichnen.

Château Frontenac ist das meistfotografierte Hotel der Welt. Ausblick auf den St.-Lorenz-Strom von der Terrasse Dufferin.

La Citadelle

Wir spazieren die Terrasse Dufferin entlang und genießen die Aussicht und das bunte Treiben um uns herum. Immer wieder drehen wir uns um, um das Château Frontenac mit seinen zahllosen Türmen und Giebeln in seiner vollen Pracht zu bewundern. Kein Wunder, dass es das meistfotografierte Hotel der Welt ist.
Folgt man der Terrasse Dufferin bis zum Ende, führen Treppen weiter nach oben bis zur Citadelle. Die von außen unscheinbare Festung weit oberhalb der Stadt ist sternförmig angelegt und die Wälle sind mit Gras bewachsen. Das 22. Regiment der kanadischen Armee ist noch immer dort stationiert und jeden Morgen um 10 findet die Wachablöse statt, bei der sie in traditioneller Uniform mitsamt Bärenfellmütze marschieren.

Basilique-Cathédrale Notre-Dame-de-Québec

Während des Rückweges machen wir noch einen Abstecher auf die Terrasse Pierre-Dugua-De-Mons, die auf der anderen Seite der Citadelle liegt und von oben einen perfekten Blick auf das Château Frontenac und den St.-Lorenz-Strom bietet. Nach einigen Fotos schlendern wir durch die verwinkelten Gässchen bis zur Basilique-Cathédrale Notre-Dame-de-Québec. Die imposante Kirche aus hellgrauem Stein ist die älteste Pfarrkirche Nordamerikas und lohnt einen Besuch. Das Innere ist reich verziert mit Heiligenbildern und goldenen Bildnissen. Egal welche Richtung wir in der Haute-Ville einschlagen, wir sind begeistert von den Steinhäusern, deren Türen und Fenster farbenfrohe Akzente setzen.

Basilique-Cathédrale Notre-Dame-de-Québec ist eine der ältesten Kirchen Nordamerikas. Place d'Armes in Québec.

Adieu, Québec

Als sich Wolken vor die Sonne schieben treten wir den Rückweg zum Schiff an, gerade rechtzeitig bevor der Regen einsetzt. Als es Zeit zum Auslaufen wird machen wir es uns an der Reling der Ocean Bar gemütlich. Der Regen hat zum Glück aufgehört und wir können ungestört den zauberhaften Anblick dieser französischsten Stadt Kanadas genießen, während hinter den spitzen Türmen des majestätischen Château Frontenac die Sonne langsam verschwindet und alles in ein dramatisches Licht taucht.

Bei dem anschließenden Abendessen unter dem Motto „Steakhouse meets Selection“ im Selection Restaurant erleben wir das schmackhafte Highlight unseres Abends. Das 3-Gänge-Menü bestehend aus einem Ceasar-Salat mit Garnelen, einem perfekt zubereiteten Steak samt Beilagen und Saucen unserer Wahl sowie einem saftigen Schokoladenbrownie oder wahlweise Crème Brûlée. Dazu entscheiden wir uns zwischen der großen Auswahl an Weinen aus aller Welt, für einen fruchtigen Wein aus Québec, den uns der Kellner empfiehlt. Glücklich und mehr als satt lassen wir den ereignisreichen Tag in der AIDA-Bar ausklingen und freuen uns auf den nächsten Hafen.




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